Wie Depressionen und Darmflora zusammenhängen

DEM Konzept der Darm-Hirnachse und dem damit entstandenen Begriff des Psychobioms kommt immer mehr Bedeutung zu. Die Erkenntnis, dass Darmbakterien somit auch Einfluss auf die Stimmung haben, findet zunehmend mehr Anerkennung.

Depressionen sind weit verbreitet. Schätzungen zufolge leiden ca. 350 Millionen Menschen an dieser Erkrankung. Das Risiko Depressionen zu bekommen ist mit verschiedenen Faktoren verbunden – so wird auch ein Zusammenhang zwischen systematischen Entzündungsreaktionen und der Entwicklung einer Depression betrachtet. Weitere bekannte Faktoren sind anhaltender Stress, eine unausgewogene Ernährung, Bewegungsmangel, Übergewicht, Rauchen, das Leaky-Gut-Syndrom sowie Schlaf und Vitamin-D-Mangel.

Die Rolle des Darmmikrobioms bei der Entstehung von Depressionen

Auch das Mikrobiom im Darm spielt eine entscheidende Rolle, da es einen erheblichen Einfluss auf das Nervensystem ausübt, beispielsweise durch die Freisetzung von Neurotransmittern und somit die Steuerung der sogenannten Darm-Hirn-Achse.

So bilden u.a. Bakterien des Stammes der Laktobacillen den Botenstoff GABA (Gamma-Aminobuttersäure), welcher eine beruhigende Wirkung auf den menschlichen Organismus hat. Daneben fördert GABA emotionale Stabilität sowie Konzentrationsfähigkeit indem es den Ruhemodus aktiviert und somit als natürliches Entspannungs- und schlafförderndes Mittel einsetzbar ist. Ist die Signalübertragung an den Rezeptoren jedoch gestört, können Angstzustände und Depressionen auftreten. Dies deutet darauf hin, dass GABA auch einen Einfluss auf den Botenstoff Serotonin haben könnte.

Oft wird bei Patienten mit Depressionen neben vielem anderen eine Dysbiose im Darm festgestellt. So ist häufig das Gleichgewicht der Darmbakterien gestört – zu Ungunsten der positiven Bakterien. Hier können Probiotika mit Milchsäurebakterien eine einfache und schnelle Hilfe darstellen um Ängste und depressive Verstimmungen zu linden und die Leistungsfähigkeit wieder zu steigern.

Mensch und Bakterien gehören zusammen. Die bakterielle Besiedelung schützt den Körper vor Krankheitserregern.

Wie steuern Bakterien das depressive Verhalten?

In einer chinesischen Studie wurde das Zusammenspiel von immunologischen, neuroendokrinen und mitochondrialen Faktoren untersucht. Hierbei wurde mittels Stuhltransplantation einer Gruppe von keimfreien Ratten zum Einen Stuhl depressiver Patienten zum Anderen einer Kontrollgruppe Stuhl gesunder Probanden übertragen.

Nach vier Wochen wurden verschiedene Tests durchgeführt, um das Verhalten der jeweiligen Ratten zu beurteilen. Es stellte sich heraus, dass die Ratten mit der Darmflora depressiv Erkrankter ein depressionsähnliches Verhalten entwickelt hatten, was mit weniger Aktivität und einem geringeren Interesse an Futter einherging.

Auch der Neurotransmittergehalt (Serotonin, Dopamin, Noradrenalin) wurde bei den Tieren gemessen – mit dem Ergebnis, dass die Ratten mit der Darmflora von Depressiven einen niedrigeren Spiegel aufwiesen. Dagegen zeigten die Katecholaminspiegel der betreffenden Ratten eine wesentlich höhere Konzentration von Cortisol, welche auf eine Hyperfunktion der Nebennierenrinde schließen lässt. Hier können demnach Rückschlüsse auf das Zusammenspiel zwischen Darmmikrobiom und Neurotransmittern gezogen werden.

Weitere Studienergebnisse

Ebenfalls auffällig war der Anstieg von proinflammatorischen Zytokinen (entzündungsfördernden Botenstoffen) sowie ein verringerter Spiegel an antiinflammatorisch wirksamen Zytokinen im Vergleich zur Kontrollgruppe. Aber auch in den Mitochondrien der Zellen des Dünndarms der Ratten ließ sich ein Unterschied aufweisen. So waren die Mitochondrien der Epithelzellen bei den Ratten mit dem Darmmilieu depressiver Patienten beschädigt und somit in ihrer Funktionalität eingeschränkt. Auch besteht der Verdacht, dass diese Dysfunktion zur Entstehung eines Leaky Gut beitragen bzw. als Beschleuniger für Entzündungsreaktionen dienen kann.

Das Basisprofil Darm untersucht:

  • die wichtigsten aeroben und anaeroben Bakterien

  • Besiedlung von Hefen und Schimmelpilzen

  • mögliche krankmachende Eigenschaften (Pathogenität)

  • Säuregrad (pH-Wert) zur Beurteilung des Milieus

  • Darmflora (Mikrobiom)

  • Verdauungsrückstände

  • α-1- Antitrypsin, slgA, Calprotectin

  • Histamin, Zonulin

  • Pankreaselastase + Gallensäuren

LABORCHECK & HOCHWERTIGE PROBIOTIKA

Stuhluntersuchungen können Aufschluss über die Zusammensetzung des Darmmikrobioms geben. Eine diagnostische Untersuchung kann helfen, gezielt Einfluss auf Bakterienstämme zu nehmen und ggfs. Entzündungsgeschehen und Besiedlung mit pathogenen Keimen zu verändern.

Daneben kann die Gabe von Probiotika als Prävention oder Therapie die Darmflora und deren Tätigkeit unterstützen – und so Einfluss auf das körperliche und seelische Wohlbefinden ausüben.

Wenn Du Dir nicht sicher bist, ob Dein Darmmilieu in Ordnung ist oder Du Dir eine zusätzliche Versorgung mit Probiotika wünschst, melde Dich gerne bei uns über das Kontaktformular – wir sind für Dich da!

Quellen: 1, 2, 3

Zurück
Zurück

Magnesium und seine essentielle Rolle für unsere Gesundheit

Weiter
Weiter

„Psychobiotika” – über die Verbindung von Darm und Gehirn