Jodmangel entgegenwirken

 

Deutschland zählt zu den Jodmangelgebieten – rund jeder Dritte ist betroffen.

Daher ist es wichtig, Anzeichen eines Jodmangels zu erkennen und ihnen rechtzeitig entgegenzuwirken bzw. präventiv wirksam zu werden. Das Spurenelement ist essenziell, dass heißt, der Körper kann es nicht selbst herstellen, sondern ist auf die Zufuhr von außen angewiesen. Außerdem ist die natürliche Speicherkapazität für Jod begrenzt, was eine tägliche Aufnahme über Lebensmitteln so wichtig macht.

ORY Jodmangel

Jodmangel kann zu diffusen Beschwerden führen wie Antriebslosigkeit, Konzentrationsprobleme und abnehmender Leistungsfähigkeit.

Ein lebenswichtiges Spurenelement

Jod ist die Substanz, die unsere Schilddrüse optimal arbeiten lässt. Nur mit ausreichend Jod können hier die Hormone Thyroxin (T4) und Trijodthyronin (T3) gebildet werden. Diese sorgen für eine optimale Entwicklung von Gehirn und Knochen und sind an zahlreichen Stoffwechselprozessen und deren Ablauf beteiligt.

Jede unserer Körperzellen enthält Jod. Es wird zu ca. 75% in der Schilddrüse gespeichert, wo es zu elementarem Jod oxidiert wird, um dann mit Hilfe der Aminosäure Tyrosin zu T3 und T4 verstoffwechselt wird. Diese beiden Hormone sind Bestandteile eines komplexen Regelkreises und werden benötigt, um den Grundumsatz des Körpers zu steigern. Dies hat zur Folge, dass vermehrt Sauerstoff aus dem Gewebe verbraucht, Glukose vermehrt verstoffwechselt und die Fettverbrennung angekurbelt wird. Weiterhin sind T3 und T4 wichtige wachstumsfördernde Faktoren und sensibilisieren unserer Adrenalinrezeptoren.

Jodmangel frühzeitig erkennen

Jodmangel entsteht, wenn zu wenig Jod über die Nahrung oder das Trinkwasser aufgenommen wird und führt über kurz oder lang zu einer primären Hypothyreose (Unterfunktion der Schilddrüse).

Anzeichen für eine Unterversorgung mit Jod:

Am besten ist es, den Mangel bereits frühzeitig zu erkennen und gegebenenfalls gegenzusteuern. Doch die Frühsymptome sind nicht sehr spezifisch und werden deshalb oft übersehen:

  • Antriebsschwäche

  • Arbeitsproduktivität nimmt ab

  • Konzentrationsprobleme

  • Lustlosigkeit, auch sexuell

  • Besondere Empfindlichkeit gegen Kälte

  • Haut verändert sich, wird trockener oder feuchter als früher

Vor allem für die frühkindliche Entwicklung des Gehirns ist eine ausreichende Versorgung mit Schilddrüsenhormonen wichtig. Wenn bereits bei der Geburt ein Mangel besteht, kann es zu einer geistigen Unterentwicklung des Kindes führen – die häufigste Ursache für die Hypothyreose beim Neugeborenen ist die unzureichende Jodversorgung der Mutter während der Schwangerschaft.

Dagegen verursacht ein chronischer Jodmangel eine kompensatorische Vergrößerung (Hypertrophie) der Schilddrüse (auch Struma bzw. Kropf genannt). Wenn der Jodmangel über einen längeren Zeitraum bestehen bleibt, können sich sogenannte Knötchen bilden.

Die Folgen von Jodmangel werden unterschätzt

Die zentrale Funktion der Schilddrüse und ihrer Hormone im Körper ist ein sehr komplexes Regelwerk, welches stark vom Jod abhängt. Typische Mangelsymptome einer Unterfunktion sind Müdigkeit, Appetitlosigkeit und Gewichtszunahme. Darüber hinaus kann es zu trockener, rauer Haut kommen sowie zu einer erhöhten Kältempfindlichkeit, Haarausfall und Verstopfung. Auch Ödeme (insbesondere im Gesicht, an den Händen und Füßen mit gelblich vefärbter, trockener Haut), eine Verlangsamung des Pulses und Fettstoffwechselstörungen können sich symptomatisch zeigen.

Jodmangel wirkt sich nicht über Nacht aus, sondern erst, wenn der Körper dauerhaft mit diesem Spurenelement unterversorgt ist und wird noch immer verharmlost, obwohl er weitreichende Folgen haben kann, die nicht immer so einfach erkennbar wie eine Schilddrüsenvergrößerung sind. Sie machen sich im ganzen Organismus bemerkbar und können im Zusammenhang mit Depressionen, Entwicklungsstörungen des Gehirns, Kinderlosigkeit und Herz-Kreislaufproblemen stehen.

Jod muss täglich über die Nahrung zugeführt werden. Neben Jodsalz gibt es auch eine Menge an Nahrungsmitteln, die sich eignen, den Jodbedarf zu decken.

Den Jodspiegel auf Vordermann bringen

Durch einen Urintest lässt sich überprüfen, ob ein Jodmangel vorliegt. Aber auch ein Bluttest kann Auskunft geben, wie es um die Schilddrüsenhormone steht. Je nachdem sollte an eine Jod-Supplementierung gedacht werden. Hierbei ist jedoch entscheidend, wie stark der Mangel bereits aufgetreten ist.

In der Regel lässt sich die Grundversorgung erreichen, wenn Jodsalz regelmäßig Verwendung in der Küche findet. Empfohlen sind sechs Gramm Salz pro Tag – dies entspricht rund 120 Mikrogramm Jod. Daneben gibt es jodhaltige Lebensmittel wie Fisch, Algen und Meeresfrüchte sowie Milchprodukte (da das Tierfutter mit Jod angereichert ist). Auch viele Gemüsearten und Nüsse enthalten Jod, allerdings in geringeren Mengen. Daher ist es für Vegetarier und Veganer ratsam den Jodspiegel im Auge zu behalten.

Hat sich bereits eine Unter- oder Überfunktion der Schilddrüse etabliert, lässt sich das mit entsprechenden, rezeptpflichtigen Medikamenten vom Arzt ausgleichen. Einen Sonderfall bilden Schwangere und Stillende – sie benötigen mehr Jod. Bereits ein leichter Jodmangel während der Schwangerschaft kann den Intelligenzquotienten des Kindes senken. Daher wird geraten, während der Schwangerschaft und Stillzeit Jod zu supplementieren.

Was die Jodaufnahme hemmt

Aber auch wer täglich jodreich isst, kann in einen Mangelzustand geraten. Dies gilt beispielsweise für Raucher. Aber auch bestimmte Kreuzblütlern wie Rettich, Kresse, verschiedenen Kohlarten oder Senf können die Jodaufnahme hemmen.

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Quellen:

Doc-Check

Focus-Artikel: Sechs stumme Anzeichen, dass Sie zu wenig Jod bekommen

Bundesinstitut für Risikobewertung: Deutschland ist immer noch ein Jodmangelgebiet

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