Völlegefühl, Heißhunger, Übergewicht und Diabetes - Die Geheimnisse der Bauchspeicheldrüse

Bauchspeicheldrüse ist neben Magen wichtigstes Verdauungsorgan in Verbindung mit Diabetes

Unsere Bauchspeicheldrüse fristet in der Medizin ein Schattendasein. Wir bringen sie vor allem mit dem Insulin und dem Diabetes in Verbindung. Dabei ist sie – neben dem Magen – unser wichtigstes Verdauungsorgan! Tagtäglich produziert sie ca. 1,5 Liter Pankreassaft. Dieser ist randvoll mit Enzymen und Basen, um die Nahrung optimal aufschließen zu können.

Enzymproduktion vermindert

Ist die Enzymproduktion jedoch vermindert, kann es schnell zu Beschwerden kommen: Heißhunger, Völlegefühl, erhöhter Blutzucker, Übergewicht und sogar Diabetes! Wir alle kennen dieses Gefühl, wenn wir zu viel gegessen haben. Viele Menschen erleben Heißhunger und Völlegefühl jedoch auch bei ganz normalen oder sogar kleinen Mahlzeiten.

Heißhunger und Völlegefühl! Wie kann es dazu kommen?

Im Idealfall bringt unsere Ernährung bereits die benötigten Verdauungsenzyme mit. Dies gilt vor allem für Rohkost(!) und für Rohmilchprodukte. Sämtliche erhitzten Nahrungsmittel, z.B. gekocht, gebraten, gebacken oder in der Mikrowelle aufbereitet, bringen keine Verdauungsenzyme mehr mit. Machen also erhitzte Nahrungsmittel den größten oder sogar überwiegenden Anteil unserer Ernährung aus, muss die Bauchspeicheldrüse dies ausgleichen. Kommt nun noch dazu, dass wir den benötigten Abstand zwischen den Mahlzeiten nicht einhalten, sondern häufig kleine Mahlzeiten zu uns nehmen, kann es dazu kommen, dass die Bauchspeicheldrüse ihren Dienst fast vollständig einstellt. Sie arbeitet nämlich nur in den Verdauungspausen, die mindestens vier Stunden betragen müssen. So kann es aus zweierlei Gründen zur so genannten exokrinen Pankreasinsuffizienz kommen, dem Verlust der Enzymproduktion.

Lässt sich diese nun wieder ankurbeln? In den meisten Fällen ja! Sobald wir wieder die benötigten Abstände einhalten und täglich etwas Rohkost essen, kann die Bauchspeicheldrüse oft ihren Dienst wieder aufnehmen und die Nahrung vollständig aufschließen. Für alle, die keine Rohkost vertragen oder aus anderen Gründen öfter erhitzte Nahrung zu sich nehmen, sind Verdauungsenzyme auch in Kapselform erhältlich. Das ist besonders dann praktisch, wenn man zum Essen eingeladen ist. Mit dieser Umstellung spürt man oft schon nach wenigen Tagen Erleichterung. Am Anfang muss man noch etwas den Heißhunger überlisten, zum Beispiel mit einigen Nüssen zu Beginn einer Mahlzeit. Innerhalb von ein bis zwei Wochen hat man sich dann eingewöhnt.

Wichtig: In manchen Fällen muss ergänzend auch die Darmflora wieder aufgebaut werden, damit beide Organe optimal zusammen arbeiten können. Hierfür bieten sich probiotische Produkte an, über die an anderer Stelle berichtet wird. Zum Thema Diabetes können weitere Umstellungen erforderlich sein. Die hier beschriebene erachte ich jedoch als die wichtigste, weshalb ich sie auch als „Basistherapie” bezeichne.

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Sommer weg, Sonne weg, Vitamin D!